Ist klassisches Ballett schädlich für den Körper oder nicht?

Klassisches Ballett, richtig beigebracht (!!), ist definitiv nicht schädlich. Achtet man darauf, daß der Schüler ordentlich gerade steht und den ganzen Fuß gleichmäßig belastet (nicht auf die Innenkante der Füße knickt!) sowie den Rücken gerade hält (kein Hohlkreuz!), so kräftigt Ballett in einzigartiger Weise gleichmäßig alle Muskeln. Zudem lernt der Schüler Koordination, Raumgefühl und schnelles Umsetzen von Bewegungsabfolgen zur Musik. 

Die Auswärtsdrehung der Beine sollte stets von der Hüfte ab gesteuert werden, niemals jedoch nur von den Füßen her. Versucht man, nur die Füße auswärts zu drehen und nicht die Oberschenkel, so kann das schädlich für die Knie (Meniskus und mögliche Überdehnung der Innenbänder) sein. Ein Anfänger und besonders ein Kind, selbst wenn es sehr begabt ist, hat noch nicht die Kraft, in einer geschlossenen 5. Position mit 180° nach außen gedrehten Füßen zu stehen. Die Auswärtsdrehung muß durch das Antrainieren der entsprechenden Muskeln langsam aufgebaut werden und darf nicht forciert werden. 

Jeder Körper eines Menschen ist anders. Manche Körper sind besonders für Ballett geeignet, manche weniger. Sauberes, klassisches Training ist für jeden Körperbau ganz hervorragend und bietet eine ideale Grundlage für sämtliche Sportarten überhaupt. 

Möchte ein Kind allerdings Tanz zu seinem Beruf machen, so können unter Umständen durch Überforderung Schädigungen auftreten, falls der Körper des Kindes nicht die optimalen, anatomischen Voraussetzungen für den Tänzerberuf hat. Es liegt zu einem großen Teil am Lehrer, anatomische Defizite eines Kindes zu erkennen und darauf zu achten, daß das Kind auf Grund derer nicht falsch trainiert.